Rankweil hat Budget für 2024 fixiert

Die Rankweiler Gemeindevertretung hat den Budgetvoranschlag 2024 sowie die Mittelfristplanung 2024 bis 2028 am Donnerstag, 1. Februar 2024, beschlossen. Die Gesamtsumme der Mittelverwendung im kommenden Jahr beträgt rund 64,2 Mio. Euro. Investiert werden sollen 15,5 Mio. Euro – und zwar vorwiegend in den Bau der Kleinkindbetreuung Markt, die Fertigstellung der Häusle-Villa sowie in den Erwerb von Grund und Immobilien.

Bei den Einnahmen schrumpfen die geplanten Ertragsanteile des Bundes um rund 226.000 Euro gegenüber dem Voranschlag 2023, die Einnahmen aus der Kommunalsteuer sind mit einer Steigerung von 963.000 Euro geplant. Insgesamt steigen die Erträge im Finanzierungsvoranschlag um 4,5 Mio. Euro auf einen neuerlichen Höchstwert von 44 Mio. Euro.

Ergebnis- und Finanzierungshaushalt
Das Budget der Marktgemeinde Rankweil weist für 2024 Einnahmen in Höhe von 56,5 Mio. Euro und Ausgaben in Höhe von 64,2 Mio. Euro aus, was somit einen negativen Netto-Finanzierungshaushalt in Höhe von minus 7,7 Mio. Euro ergibt. Ähnlich sieht es bei dem im Ergebnishaushalt 2024 ausgewiesenen Nettoergebnis nach Rücklagen von minus 7,89 Mio. Euro aus.

Ausgaben
Auch die Marktgemeinde Rankweil bekommt weiterhin die Inflation zu spüren. Beispielsweise werden Instandhaltungen um zehn bis 15 Prozent teurer. Zudem ist Rankweil mit steigenden Ausgaben für Transferzahlungen konfrontiert, auf welche die Marktgemeinde keinen Einfluss hat. Das sind insbesondere Zahlungen zur Abgangsdeckung an den Spitalsfonds, der Beitrag an den Sozialfonds sowie andere Transferleistungen, welche gegenüber dem Vorjahr rund 0,4 Mio. Euro mehr ausmachen.

Investitionen
Insgesamt beträgt das Investitionsvolumen für das kommende Jahr 15,5 Mio. Euro, was rund 24,6 Prozent der Gesamtausgaben der Marktgemeinde Rankweil entspricht. Rund 4,6 Mio. Euro werden in Schulen und Kinderbetreuungsstätten fließen, 1,57 Mio. in den Straßenbau. Dazu kommen rund 6 Mio. Euro für den Erwerb von Immobilien, rund 1,5 Mio. Euro sind für den Wiederaufbau der Häusle Villa vorgesehen und rund 1,83 Mio. Euro, sind für verschiedene kleinere Projekte reserviert. Die größten Investitionen werden 2024 wieder räumliche Adaptionen und Neubauten von Kinderbetreuungseinrichtungen sein.

Explodierende Baukosten
Der stark gestiegene Baupreis-Index bringt die Gemeinde vor allem bei großen Bauvorhaben wie der Kinderbetreuung Markt oder dem Wiederaufbau der Häusle-Villa unter Druck: „Unser Fokus liegt auf der Sicherung der Liquidität sowie auf der Absicherung der sogenannten Daseinsvorsorge – also Kinderbetreuung, Schulen, Pflege und Infrastruktur. Die meisten der geplanten Projekte werden wir umsetzen können, wenn auch mitunter durch Fremdfinanzierung,“ erklärt Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall.

Schulden und Rücklagen
Der Gesamt-Schuldenstand der Marktgemeinde liegt bei rund 29,3 Mio. Euro. Dies ergibt eine aktuelle Pro-Kopf-Verschuldung (Basis Verwaltungszählung des Landes) von rund 2.406 Euro bei 12.170 Einwohner*innen. 2024 werden rund 1,1 Mio. Euro an Schulden zurückgezahlt. Die Rücklagen werden per Ende 2023 voraussichtlich rund 11,3 Mio. Euro betragen, 1,3 Mio. Euro davon sind zweckgebunden.

Gebühren und Personalaufwand
Bei den Gebühren ist eine Erhöhung von neun Prozent vorgesehen. „Damit liegt die Erhöhung noch unter der aktuellen Inflationsrate. Die Gebühren auf dem bisherigen Niveau zu halten, war diesmal nicht möglich, da auch wir als Gemeinde auf die gestiegenen Preise für Infrastruktur und Instandhaltung reagieren müssen, um diese Services in gewohnter Qualität aufrecht zu erhalten“, erklärt die Rankweiler Bürgermeisterin. Auch der Personalaufwand wird um rund 27 Prozent steigen. Dies ist laut Katharina Wöß-Krall vor allem auf die hohe Umsetzungsquote an Projekten sowie dem immer breiter werdenden Aufgabenfeld der Rankweiler Verwaltung zurückzuführen. Insgesamt sei die Planung für 2024 besonders herausfordernd gewesen: „Der späte Beschluss des Budgetvoranschlags ist dem Umstand geschuldet, dass die Erstellung des Voranschlags diesmal von besonderen Rahmenbedingungen geprägt war. Der Rückgang der Ertragsanteile in Verbindung mit den stetig steigenden Anforderungen an eine Gemeinde – vor allem im Zuge des Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes – hat zu einer finanziellen Herausforderung geführt, die durch mehrere Abstimmungsrunden gemildert werden musste."

 

erstellt von Karin Böhler veröffentlicht 02.02.2024