Energie des Wassers

Wasser

Wassermoleküle haben viele erstaunliche Eigenschaften. So ändert sich etwa die Dichte des Wassers mit der Temperatur. Bei 4° C ist Wasser am schwersten, dann wiegt ein Liter fast genau ein Kilogramm. Steigt oder fällt seine Temperatur, wird das Wasser leichter. Bei größeren Seen hat das Wasser am Gewässergrund daher immer 4° C. Wenn ein Gegenstand oder eine Flüssigkeit eine geringere Dichte hat, vereinfacht ausgedrückt, wenn etwas leichter ist als Wasser, schwimmt es, hat es eine größere Dichte, geht es unter. Da Holz eine geringere Dichte aufweist, schwimmt es. Daher ist Wasser ein ideales Transportmittel für Baumstämme auf ihrem Weg talwärts – so auch im Fall der Trift in Rankweil.

 

Wasserkraft

Schon vor gut 200 Jahren hat Michael Faraday beschrieben, dass man mit einem bewegten Magneten in einem Metall einen Stromfluss auslösen kann. Profis nennen dieses Prinzip „Induktion“. Das Wort stammt von „induzieren“, also „auslösen“. Um Stromfluss in einem Metall auszulösen, braucht es also eine Kraft, die einen Magneten in Bewegung versetzt. Eine der ersten Kräfte, die der Mensch für die Stromerzeugung nutzte, war – wie hier in der Fabrik in Rankweil – jene des Wassers. Das Wasser eines Flusses treibt eine Turbine an, welche wiederum in einem Generator einen drehbaren Magneten rotieren lässt. Durch das Drehen des Magneten entsteht in den Metallspulen des Generators der begehrte Strom.

 

Wasserführung

Die meiste Zeit des Jahres fließt die Frutz mit eher wenig Wasser dahin. Im unteren Bereich fällt sie aufgrund der Beschaffenheit des Untergrunds sogar oft trocken, was für einen Wildbach normal und somit nicht bedenklich ist. Dieser Teil wird als Restwasserstrecke bezeichnet. Doch sie kann auch anders! Im August 2005 bekamen die Anwohner der Frutz allerdings ihre Kraft zu spüren. Das damalige Hochwasser war das größte bisher aufgezeichnete Hochwasser an der Frutz. Es handelte sich um mindestens ein 100jähriges, wenn nicht sogar ein 1000jähriges Hochwasser. Die entstandenen Schäden an Straßen und Gebäuden waren enorm.

 

Hochwasser

Für das 18. bis 20. Jahrhundert sind etliche Hochwässer dokumentiert, die teilweise großen Schaden, auch an der Triftanlage, angerichtet haben. So sind am 9. und 10. Juli 1762 „die Wäser so grausam angelofen“, dass Frutz und Frödisch „auf beden Seiten ainen grosen Schaden“ verursachten. 1831 stieg das Wasser der Frutz derart stark an, dass die Brücke bei Sulz plötzlich einstürzte und fortgerissen wurde, 1845 zerstörte es Wasserschleußen und Wuhrungen. Beim Hochwasser des Jahres 1901 riss das Wasser der Frutz den Holzrechen der Triftanlage sowie den halben Holzplatz mit. Auch die gedeckte Holzbrücke nach Sulz viel ihm zum Opfer. Beim bekannten Hochwasser von 1910 stürzte dann auch die neue Betonbrücke von Rankweil nach Sulz bis auf ein kleines Stück ins Wasser.