Treffpunkte für Senior*innen

Als vor drei Jahren der erste Lockdown begann, wusste noch niemand, welch herausfordernde Zeit in gesundheitlicher, sozialer und für viele auch in beruflicher Hinsicht noch auf uns zukommen sollte.

Glücklicherweise hat der Alltag mittlerweile wieder Einzug gehalten. Doch betrachtet man einige Kennzahlen der Statistik Austria, werden die Narben der Pandemie an vielen Stellen sichtbar: An der gestiegenen Zahl an Suchterkrankungen, dem großen Andrang bei Psychotherapie, dem Fachkräftemangel, dem geänderten Freizeitverhalten oder neuen gesellschaftlichen Normen. Waren beispielsweise früher Handschlag und Begrüßungsküsschen anerkannte Rituale, sind heute ein Winken oder ein „Hallo“ aus der Ferne durchaus Knigge-tauglich. Es scheint fast so, als ob wir wieder lernen müssten, wie man sich in Gesellschaft bewegt.

Für die meisten von uns ist das keine große Sache. Doch was, wenn das gesellschaftliche Parkett bereits vor der Pandemie aus verschiedenen Gründen eher Kleinkunstbühne als Ballsaal war? Und wenn man dann noch als „vulnerable“ Gruppe eingestuft wurde? Dass bei manchen dabei eine imaginäre Hemmschwelle für eine Rückkehr zu liebgewonnenen Treffpunkten entstehen kann, dürfte nicht verwundern.

Unsere Aufgabe als Gemeinde ist es, diese Hemmschwelle möglichst rasch zu beseitigen oder gar nicht aufkommen zu lassen. Mittlerweile laufen beinahe alle Angebote für Senior*innen in Rankweil wieder. Zudem gibt es mit „Guat und Gern – Alt werden in Rankweil“ seit einigen Monaten eine neue Veranstaltungsreihe, die auf die ältere Bevölkerung zugeschnitten wurde. Besonders hervorheben möchte ich dabei die Kino-Montage im Alten Kino Rankweil: Dabei werden Filme gezeigt, die besonders das ältere Publikum ansprechen und deren geselliger Ausklang jeweils im Restaurant Tafelspitz stattfindet.

Bitte informieren Sie ältere Menschen in Ihrem Umfeld über das Angebot der Marktgemeinde und motivieren Sie sie zur Teilnahme an der einen oder anderen Veranstaltung. Und vielleicht unterstützen Sie sogar beim Anmelden oder übernehmen für Menschen ohne Auto die Fahrten zum und vom Veranstaltungsort. Damit leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben in Rankweil. Mein herzliches Dankeschön gilt allen, die sich um das Wohl der älteren Bevölkerung kümmern – egal ob im beruflichen oder privaten Bereich.

Mag. Katharina Wöß-Krall
Bürgermeisterin

erstellt von Karin Böhler veröffentlicht 15.03.2023