Miteinander statt nebeneinander
Studien belegen, dass ein gutes, soziales Netz wichtig ist, um zufrieden und gesund zu leben: Wer sich mit seinen Nachbarinnen und Nachbarn gut versteht, fühlt sich zugehörig und unterstützt – und das ist vor allem für die psychische Gesundheit von großer Bedeutung. Verschiedene Gelegenheiten bieten die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen: zum Beispiel der Bänkle Hock, der am Samstag, 8., und Sonntag, 9. Juni wieder in Rankweil und Brederis stattfindet.
Das Einbinden in gut funktionierende soziale Strukturen minimiert zudem die Quote an Gewalttaten. Unter dem Strich: Gute Nachbarschaft tut einfach gut. Daher gestaltet die Gemeinwesenstelle MITANAND gemeinsam mit Bewohner:innen den Lebensraum und setzt Impulse zur Schaffung sozialer Netzwerke. „Ganz wichtig ist beispielsweise die Einzugsbegleitung”, weiß MITANAND-Leiter Michael Müller. Wenn eine neue gemeinnützige Wohnanlage entsteht, sind er und seine Kolleginnen Taliye Hämmerle und Katharina Parziani parat und bieten einen Rahmen, damit sich die künftigen Nachbar:innen kennenlernen und austauschen können. „Dabei werden auch Regeln vereinbart. Das hilft für den Fall, dass es später mal Konflikte gibt”.
Feste bringen Menschen zusammen
Besonders beliebt sind die Siedlungsfeste der Gemeinwesenstelle, die regelmäßig in der Nähe von großen Wohnanlagen stattfinden. Aber auch privat organisierte Feste stärken den Zusammenhalt und werden vom Land Vorarlberg sogar mit einem finanziellen Beitrag gefördert. Fast schon legendär ist etwa das Schufla-Fest, das heuer am Samstag, 22. Juni, stattfinden wird. Spricht man mit dem Organisationskomitee wird schnell klar, dass bereits die gemeinsame, nachbarschaftliche Organisation zusammenschweißt. Und auch beim Fest selbst ergeben sich viele neue Kontakte, die den nachbarschaftliche Alltag einfacher machen.
Positiv für alle
Abseits dieser Maßnahmen zur Förderung des Miteinanders gibt es noch andere Stellschrauben, an denen
es zu drehen lohnt, so Michael Müller: Wir erleben derzeit einen „Höhepunkt der Individualisierung”. Abgeschottet von Thujenhecken lebt jeder für sich und bekommt dadurch von der Nachbarschaft wenig mit. „Manchmal ruft man uns an und sagt: Ich glaube, der oder dem Nachbar: in geht’s nicht gut. Könnt ihr mal
nachschauen? Wir wollen dazu motivieren, dass Nachbar:innen wieder vermehrt aufeinander schauen. Das bedeutet nicht, dass man gleich allzu nah zusammenrücken muss. Vielmehr geht es um gegenseitige Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit dem anderen gegenüber.” „Eine gute Nachbarschaft kann vieles abfangen”, weiß auch MITANAND-Mitarbeiterin Katharina Parziani. „Gerade wenn man aus verschiedenen Gründen nicht mobil ist, wird das nahe Umfeld besonders wichtig.” Nachbar:innen können sich auf vielen Ebenen unterstützen. Ob bei der Kinderbetreuung, im Krankheitsfall oder einfach als Gesprächspartner:in. "Es gibt also in der Nachbarschaft viele Möglichkeiten Gutes zu tun und im Gegenzug Gutes zu erfahren”, ist sie überzeugt.
Termine:
- 1. bis 16. Juni: Glückssache Nachbarschaft - Ausstellung
- 8. und 9. Juni: Bänkle-Hock
- 22. Juni: Schuflafest