Wertvolle Oasen - Erholung von der Sommerhitze

Flirrender Asphalt, staubige Luft und keine Abkühlung in Sicht – an dieses Szenario müssen wir uns wohl gewöhnen – zumindest, wenn man den Prognosen der Meteorologen glaubt: Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts sind immer heißere und trockenere Sommer mit etwa doppelt so vielen Tagen über 30 Grad Celsius zu erwarten. Rankweil bereitet sich auf diese Herausforderung seit mehreren Jahren im Rahmen einer Klimawandelanpassungsstrategie vor. Eines der darin verankerten Ziele sind der Erhalt und die Pflege von Erholungsräumen am Wasser sowie von Bäumen im Ortszentrum.

Die wohl bekanntesten beiden Bademöglichkeiten sind die Paspels Seen und das Freibad Frutzau. Für den Badebereich an den Paspels Seen ist die Marktgemeinde Rankweil zuständig, am Freibad Frutzau ist sie gemeinsam mit Sulz, Röthis und Zwischenwasser zu 50 Prozent beteiligt. In den Erhalt von beiden Badeanlagen investiert die Marktgemeinde Rankweil pro Jahr mehr als 160.000 Euro. 

Schwimmbad Frutzau
Das mittlerweile 60 Jahre alte Schwimmbad Frutzau wurde in einer gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit verwirklicht. Waren es 1956 noch 13.000 Besucher, so wurden in den letzten Jahren durchschnittlich rund 55.000 Badegäste gezählt. Mittlerweile wurde das Schwimmbad mehrfach saniert – heuer geht beispielsweise ein neu gestalteter Kinderspielplatz in Betrieb.

Paspels-Seen
Die Paspels Seen sind mittlerweile die einzige frei zugängliche Bademöglichkeit und lockt somit im Sommer entsprechend viele Gäste an. Kein Wunder, bietet die Marktgemeinde Rankweil doch alles, was einen gelungenen Badetag ausmacht: Kästen für Liegestühle, ein offener Bücherschrank, die Sanierung des Parkplatzes, Warmwasserduschen und vieles mehr.

Stille Orte am Wasser
Wer lieber etwas weniger Trubel möchte, ist mit dem Egelsee, dem Wasserfall beim Roten Tor oder dem Langrüttiweiher gut beraten. Besonders für Kinder eignen sich die Wasserspielplätze beim Kindergarten Markt sowie beim Schafplatz oder der Mühlbach am Mühlbach- und Lindenweg, die Frutz und die Trift-Anlage. „Wir haben das Glück, in einer wasserreichen Region zu leben. Dennoch müssen auch wir uns auf Hitzeperioden im Sommer einstellen. Neben der Pflege bestehender Erholungsräume am Wasser sind auch öffentliche Grünräume besonders wichtig, um die Temperaturen zu reduzieren”, erklärt Katrin Ehrenbrandtner, Umweltbeauftragte der Marktgemeinde Rankweil.

Klimaanlage Baum
Bäume filtern die Luft, erhöhen die Luftfeuchtigkeit und verringern die Temperatur in ihrem Schatten. „Setzen Sie sich in einem Gastgarten doch mal unter einen Sonnenschirm und dann zum Vergleich unter einen Baum – Sie werden einen deutlichen Unterschied merken”, verdeutlicht Katrin Ehrenbrandtner und erklärt weiter: „Nehmen wir eine 100-jährige Buche. Sie besitzt rund 600.000 Blätter. Jährlich produziert sie 4,5 Tonnen Sauerstoff, nimmt sechs Tonnen giftiges Kohlendioxid und eine Tonne Staub auf. Dafür verdunstet
sie rund 400 Liter Wasser täglich und das über hunderte von Jahren." Durch die Verdunstung sinkt die Umgebungstemperatur deutlich und die direkte Beschattung des Asphalts der Straßen reduziert auch dort die Oberflächentemperatur. Um diesen Baum zu ersetzen, müssten zweitausend Jungbäume mit 1,5 Kubikmeter Kronen gesetzt werden. Kostenpunkt: 150.000 Euro. „Die Marktgemeinde Rankweil wird daher weiterhin laufend neue Bäume im öffentlichen Raum setzen und in räumlichen Entwicklungskonzepten verpflichtende Grünräume vorgeben”, zeigt sich Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall zuversichtlich.
Erst kürzlich hat die Marktgemeinde am Schelmenweg 13 neue Obstbäume gepflanzt. Sie sind Ableger vom Baumbestand des öffentlich zugänglichen Linders Garten am Fuße der Basilika.

Kühle Plätze in Rankweil im Überblick

  • Badesee Paspels
  • Trift-Anlage
  • Baden an der Frutz
  • Egelsee
  • Langrüttiweiher
  • Wasserspielplatz Kindergarten Markt
  • Mühlbach
  • Kneippanlage im Loger
  • Wasserspielplatz Schafplatz

Das Thema Klima
ist ein umfassender und langfristiger Schwerpunkt der Regio Vorderland-Feldkirch. Die Regio ist Teil der Förderprogramme KLAR! (Klimawandelanpassung; seit 2021) und KEM (Klimaschutz; seit 2022). Eine Reihe an regionalen Maßnahmen ist in Planung oder bereits in Umsetzung. Mehr dazu unter vorderland.com/klima

erstellt von Stefanie Kollmann-Obwegeser veröffentlicht 20.06.2023, zuletzt geändert 21.06.2023