Herausforderungen und Chancen: Einblicke in die Waldpflege des Frutzauwaldes
Am 15. November 2024 fand eine Exkursion durch den Frutzauwald in Rankweil statt, an der 12 interessierte Personen teilnahmen. Unter der Leitung von Arthur Heel von der Agrargemeinschaft Rankweil und bei strahlendem Herbstwetter führte die Veranstaltung zu mehreren Stationen mit dem Schwerpunkt Waldpflege und Klimaanpassung.
Der Frutzauwald wird von der Agrargemeinschaft Rankweil in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde bewirtschaftet. Zentrales Thema der Exkursion war die Entwicklung des Waldes angesichts klimatischer und ökologischer Herausforderungen. Der Auwald, dessen natürliche Vegetation eine sogenannte Harte Au wäre, ist durch den Bau eines Damms nicht mehr direkt ans Wasser gebunden und einige der dominanten Baumarten wie Fichte, Esche und Ulme haben erhebliche Probleme, da diese unter anderem durch Schädlinge wie den Borkenkäfer sowie Krankheiten wie das Eschentrieb- und Ulmentriebsterben geschwächt sind.
Die Teilnehmer:innen erfuhren, dass in den letzten 15 Jahren verstärkt Maßnahmen ergriffen wurden, um die Vegetation näher an die potenziell natürliche Vegetation (PNV) heranzuführen und den Wald gleichzeitig an den Klimawandel anzupassen. Neben der Förderung heimischer Stieleichen und Weißkiefer werden inzwischen auch Edelkastanien als zukunftsfähige Baumart getestet.
Ein besonderes Anliegen der Bewirtschaftung ist es, den Frutzauwald nicht primär auf maximale Holzerträge auszurichten, sondern ihn als wichtigen Wanderkorridor für Tiere und als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung zu erhalten. Die Exkursion bot spannende Einblicke in die komplexen Zusammenhänge zwischen Ökologie, Forstwirtschaft und Klimaanpassung und verdeutlichte die zentrale Bedeutung einer nachhaltigen Waldpflege.