Naturnah im eigenen Garten

Es gibt viele Möglichkeiten den eigenen Garten in einen wertvollen Lebensraum zu verwandeln. Tipps und Tricks sowie Infobroschüren finden Sie hier.

Naturnah gestaltete Gärten bieten Rückzugsorte für Tiere und Pflanzen und tragen zur Verbesserung des Siedlungsklimas bei. Sie sind zudem wichtige Verbindungspunkte für die Vernetzung von Lebensräumen. Im Folgenden finden Sie einige Anreize und Informationen, wie Sie Ihren Garten in eine Oase der Artenvielfalt verwandeln können. 

Weniger mähen oder ein Wildes "Eck" belassen

In Siedlungen wird häufig alle zwei Wochen oder sogar wöchentlich der Rasen gemäht, wobei das gemähte Gras als Dünger verbleibt. Unter Umständen erweisen sich solche Flächen als besonders interessant und vielfältig, wenn den Pflanzen genügend Zeit zum Wachsen und Blühen gegeben wird.

Eine effektive Änderung in der Pflege, durch weniger und später durchgeführte Schnitte sowie das konsequente Entfernen des gemähten Materials, kann in solchen Fällen ausreichen, um die Artenvielfalt im Garten wieder zu fördern. Dabei sollte auf jegliche Düngemittel verzichtet werden. Wer Gartenbereiche, beispielsweise zum Spielen,  freihalten möchte, kann natürlich auch nur einzelne "wilde Ecken" im Garten weniger oft mähen. 

Blühflächen anlegen

Wenn Ihr Garten einen besonders nährstoffreichen Boden aufweist, kann es viele Jahre dauern, bis eine artenreiche Wiese durch weniger Mähen entsteht. In diesem Fall kann beispielsweise ein Bodenaustausch und das gezielte Anlegen einer Blühfläche helfen. Infomaterialien zum fachgerechten Anlegen von Blumenwiesen finden Sie hier:
Downloads Blumenwiese (buntundartenreich.at)

Heimische Sträucher und Bäume pflanzen

Einheimische Bäume und Sträucher dienen als wertvolle Futterquellen für Insekten, Vögel sowie Säugetiere und bieten zudem Nistmöglichkeiten für Vögel.

Sträucher und Bäume, die ursprünglich aus anderen Regionen der Welt stammen, gehören auch anderen Ökosystemen an und sind daher meist weniger gut auf unsere heimischen Tierarten abgestimmt. Zudem sind viele Tiere auf bestimmte Baum- und Straucharten spezialisiert und daher auf diese angewiesen. Das Pflanzen von einheimischen Gehölzen ist daher ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt. 

Eine Broschüre des Land Vorarlberg bietet eine gute Übersicht über heimische Sträucher und Bäume und deren Ansprüche und Eigenschaften. 
Download Broschüre "Heimische Bäume und Sträucher"

Insektenhotels und andere Brutmöglichkeiten anbieten

Ein Insektenhotel bietet einen geschützten Lebensraum und eine Brutmöglichkeit für verschiedene Insektenarten, die wichtige ökologische Funktionen wie Bestäubung und Schädlingsbekämpfung übernehmen. Durch die Förderung der Artenvielfalt trägt es zur Stärkung des ökologischen Gleichgewichts in Ihrem Garten und zur Förderung der Artenvielfalt bei. Weitere Brutmöglichkeiten und Lebensräume können durch Sandflächen, Totgehölze und das Anlegen von Trockenmauern oder Steinhaufen geschaffen werden.

Manche Arten bevorzugen auch markhaltige Pflanzenstängel zum Beispiel von Holunder, Distel oder Brombeere, in die sie selbst Brutzellen nagen. Belassen Sie verblühte Stauden daher im Winter vor Ort. Alternativ können Sie einzelne markhaltige Stängel abschneiden und senkrecht an einer sonnigen Stelle anbringen. 

Verzicht auf Pestizide, Kunstdünger und torfhaltige Erde

Zur Förderung der Artenvielfalt im eigenen Garten ist der Verzicht auf Pestizide ein wesentlicher Faktor. Denn neben der Beseitigung von Unkraut, Pilzbefall und Schädlingen schaden fast alle Mittel auch andere Pflanzen- und Tierarten. Greifen Sie daher auf natürliche Mittel zur Schädlingsbekämpfung zurück. 

Kunstdünger und torfhaltige Erde schaden zwar nicht per se der Artenvielfalt im Garten. Dennoch sollten Naturfreunde aus Umweltschutzgründen darauf verzichten. Denn Kunstdünger werden meist aus fossilen Rohstoffen hergestellt und torfhaltige Erde wird von wertvollen und schutzwürdigen Moorflächen gewonnen. 

Gebäudebegrünungen

Dachbegrünungen bieten einen Lebensraum für Tiere und Pflanzen und helfen zudem Starkniederschläge abzufangen sowie Gebäude zu kühlen. Ebenso tragen Fassadenbegrünungen zur Kühlung von Gebäuden an heißen Tagen bei und bieten wertvolle Lebensräume für Insekten und Vögel. Begrünte Gebäude fördern also die Artenvielfalt und sind zudem eine gute Möglichkeit Gebäude klimafit zu machen. 

Die Marktgemeinde Rankweil unterstützt mit einer Förderung die Umsetzung von Dachbegrünungen im Ort. Ihr Projekt wird nach Abschluss mit einem finanziellen Zuschuss gefördert. Mehr Informationen zu dieser Förderung finden Sie hier


Links

Broschüren und Infoblätter zum Thema Natur im Garten finden Sie hier.

erstellt von Stefanie Kollmann-Obwegeser veröffentlicht 19.04.2017, zuletzt geändert 08.01.2024