Rankweil erhält Bäume trotz Großbaustelle

Mitarbeiter des Bauhofs haben im Zuge des bevorstehenden Neubaus der Kleinkindbetreuung Markt zwei je 20 Jahre alte Nuss- und Kastanienbäume vom Marktplatz zur Mittelschule Rankweil und zum Kindergarten Markt verpflanzt. Damit entspricht die Marktgemeinde Klimaanpassungsstrategie, welche unter anderem die Verbesserung des Kleinklimas in dicht bebauten Gebieten zum Ziel hat.

Mehrere Mitarbeiter des Bauhofs waren einen Tag lang damit beschäftigt die meterhohen Bäume möglichst schonend auszugraben. Mittels LKW wurde die grüne Fracht dann an die neuen Standorte gebracht, wo die Bäume in vorbereitete Pflanzlöcher gesetzt wurden. Die Chancen, dass die Bäume anwachsen stehen laut Bauhofleiter Wilfried Ammann gut. „Wir bemühen uns stets, den Baumbestand in Rankweil zu halten und zu erhöhen, sofern dadurch die Sicherheit von Personen nicht gefährdet wird“, erklärt er und ergänzt „Bestehende Bäume werden grundsätzlich nur dann gefällt, wenn diese krank sind. Das hat neben ökologischen auch finanzielle Gründe: „Um eine 100-jährige Buche zu ersetzen, müssten zweitausend Jungbäume mit 1,5 Kubikmeter Kronenlaub gesetzt werden. Kostenpunkt: 150.000 Euro“, rechnet Wilfried Ammann vor.

Klimawunder Baum
Der Erhalt des bestehenden Baumbestands sowie die laufenden Neupflanzungen sind Teil der Klimawandelanpassungsstrategie, welche unter anderem die Verbesserung des Kleinklimas in dicht bebauten Gebieten zum Ziel hat. „Gerade auf den Freiflächen von Kindergärten und auf Pausenplätzen ist Beschattung besonders wichtig. Denn fehlen Bäume und ist der Boden zu stark versiegelt, sinkt die Luftfeuchtigkeit in der Umgebung deutlich, was wiederum negative Auswirkungen auf die Aufenthaltsqualität hat“, erklärt Ammann und verdeutlicht dies an einem Beispiel: „Eine 100-jährige Buche besitzt rund 600.000 Blätter. Jährlich produziert sie 4,5 Tonnen Sauerstoff, nimmt sechs Tonnen giftiges Kohlendioxid und eine Tonne Staub auf. Dafür verdunstet sie rund 400 Liter Wasser täglich und das über hunderte von Jahren. Zudem filtern sie Staub, speichern Wasser und sind Lebensraum für eine Vielzahl von Lebewesen.“

erstellt von Karin Böhler veröffentlicht 23.03.2023, zuletzt geändert 24.03.2023