Kaffee, Fairer Handel und die Rankler Bohne

Auf seiner Tour durch Österreich auf Einladung von EZA Fairer Handel und Fair Trade Österreich besuchte Leandro Efraín Ventura Morales von der mexikanischen Kleinbauern-Kooperative ISMAM auch Rankweil.

Die Veranstaltung, organisiert von der Marktgemeinde Rankweil und dem Weltladen Rankweil, gab spannende Einblicke in Leandros Leben und die Herausforderungen des Kaffeeanbaus. Leandro, 29 Jahre alt, wuchs in einer Kaffeebauernfamilie auf und ist heute Exportbeauftragter der Kooperative. Der Faire Handel ermöglichte ihm ein Studium im Außenhandel, während er weiterhin den Anbau von Bio-Kaffee unterstützt.

Klimawandel als Herausforderung
In seinem Vortrag betonte er die Bedeutung ökologischer Anbaumethoden. In der Kooperative wird Kaffee biologisch und in Mischkultur angebaut, fernab von Monokulturen. Jede Bohne wird von Hand gepflückt und in der Sonne getrocknet.

Eine besondere Herausforderung stellt der Klimawandel dar. Denn Kaffee ist eine sensible Pflanze. Arabica-Sorten (Hochlandkaffee) gedeihen in niedrigeren Lagen schon heute nicht mehr. Eine Alternative für Produzent:innen in tieferen Lagen sind Robusta-Sorten, auf die auch die Mitglieder der Kooperative ISMAM setzen.

Leandro teilte praxisnah seine Erfahrungen und betonte, dass Kleinbauern ohne die Unterstützung der Kooperative kaum Chancen hätten, ihre Produkte zu fairen Bedingungen nach Europa zu exportieren.

In Rankweil gerösteter Bio-Fairtrade Kaffee aus ISMAM
Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war die Vorstellung der „Rankweiler Bohne“. Diese neue Kaffeemischung, die in Rankweil von "Saluto Coffee" geröstet wird, enthält ausschließlich Bio- und Fairtrade zertifizierte Bohnen, darunter auch die Robusta-Sorten, die Leandros Kooperative anbaut. Die Teilnehmenden konnten sich gleich selbst ein Bild von der Qualität machen und den neuen Kaffee vor Ort probieren.

erstellt von Melitta Gassner veröffentlicht 04.10.2024, zuletzt geändert 14.11.2024