inegüxla beim Kunert Industriepark

Das inegüxla im April führte rund 35 Interessierte zum Industriepark Kunert nach Brederis, wo man nicht nur nostalgische Momente genießen, sondern auch das riesige Areal bestaunen konnte.

Gemeinderätin Cornelia Engler durfte die Gäste in der historischen Eingangshalle des Verwaltungsgebäudes des Kunert Industrieparks willkommen heißen und war erfreut über das große Interesse.

Anschließend erzählte Geschäftsführerin Anna Reitbrugger von der beeindruckenden Geschichte des Unternehmens. Kunert war früher eines der größten Textilunternehmen in Österreich und beschäftigte in den 1970er Jahren rund 2.500 Personen – einige ehemalige Mitarbeitenden waren auch vor Ort und erzählten von vergangenen Tagen. Heute sind die Gebäude noch im Familienbesitz, jedoch ist die Familie ausschließlich in der Vermietung und nicht mehr im Textilbetrieb tätig.

Nach diesem kurzen Ausflug in die Vergangenheit erhielten die Besucher:innen eine Führung durch das Areal und bestaunten die Umsetzung des Grünraumkonzepts. Alle neuen Hallen sind dachbegrünt, die Versickerung wird direkt in Grüninseln mit Bäumen geleitet, Magerwiesen zieren die Einfahrt und drei Bienenstöcke liefern hauseigenen Honig. Nicht weniger beeindruckend war dann die Besichtigung der neuen Halle. Hier erklärte der technischer Leiter Harald Wohlgenannt technische und planerische Details, wie solch ein großes Projekt umgesetzt wird und welche Zwecke eine große, vielseitige Halle erfüllen muss.

ingeüxla bei ehemaligen Natalie Beer Museum

Lange Zeit war die Schriftstellerin Natalie Beer hochgelobt, viel gefördert und gern gesehen. Spätestens nach der Veröffentlichung ihres autobiographischen Romans war klar, dass die ehemalige Gauabteilungsleiterin für Presse und Propaganda der NS-Frauenschaft in Innsbruck ihre nationalsozialistische Gesinnung niemals niedergelegt, geschweige denn rehabilitiert hat. Es sollten jedoch Jahrzehnte vergehen, bis die Politik darauf reagierte. Beim inegüxla ins ehemalige Natalie-Beer-Museum wird das Dilemma der Nachkriegszeit im Umgang mit den Nationalsozialist:innen von damals offensichtlich – und dieses Dilemma währt bis heute. Treffpunkt ist am 30. Mai um 17.00 Uhr beim Waldfriedhof. Das inegüxla ist wie immer kostenlos und ohne Anmeldung.

erstellt von Stefanie Kollmann-Obwegeser veröffentlicht 29.04.2025