Eusebius zu Besuch in Brederis

Als am Mittwoch, den 22. Februar, die neue Publikation „Eusebius von Viktorsberg“ im Bresnersaal vorgestellt wurde, wurde einige bekannte, aber auch einige weniger bekannte Geschichten um den heiligen Eusebius von Viktorsberg erzählt.

Nach der Begrüßung von Gemeindearchivar Norbert Schnetzer stellten Peter Erhart, Michael Fröstl und Ulrike Ganz aus dem Stiftsarchiv und der Stiftsbibliothek St. Gallen nicht nur quellenbasierte Fakten zur historischen Persönlichkeit des Reklusen Eusebius von Viktorsberg vor, sondern zeichneten auch graphisch die Routen seiner Reliquien im Bodenseeraum in den Folgenjahrhunderten nach. Besonders eindrucksvoll und interessant waren die kunsthistorischen Details zu Darstellungen von Eusebius in der kirchlichen Kunst, die teilweise auch nur wenige hundert Meter vom Bresnersaal entfernt – in der St.-Eusebius-Kirche Brederis – stehen. Dass die Kopfträger-Legende – wonach Eusebius nach der Ermahnung der Bresner Bauer zur Einhaltung der Sonntagsruhe von diesen geköpft wurde und sodann kopflos und weiter mahnend den rund 10 km langen Weg von Brederis nach Viktorsberg antrat – erst im 16. Jahrhundert „dazugedichtet“ wurde, um die Wallfahrt wieder anzuregen, war wohl einigen interessierten Zuhörer*innen unbekannt.

Im Anschluss konnte das Buch erworben und bei einem gemütlichen Umtrunk mit den Vortragenden weitere Diskussionen und Fragen erörtert werden.

Geschichte im Fokus
Im Frühjahr stehen weitere geschichtliche Vorträge in Rankweil an. Am 19. April erzählt Tobias Riedmann von der Entstehungsgeschichte der Landgerichtsordnung von 1579 im Vinomnasaal, Kleiner Saal, und am 16. Mai berichtet Martin Gamon im Bresnersaal von neuen forschungsgeschichtlichen Erkenntnissen zur römischen Raststätte Clunia in Altenstadt. Beides jeweils um 19.00 Uhr und ohne Anmeldung.

erstellt von Stefanie Kollmann-Obwegeser veröffentlicht 28.02.2023