Warum "Unkraut" auch gut tun kann

Von wegen Unkraut: Was viele aus dem Garten zupfen, landet im Kneipp-Kindergarten Montfort genussvoll auf dem Jausenteller – Giersch zum Beispiel. Bei den regelmäßigen Kochtagen wird das Unkraut zur schmackhaften Zutat für leckere Dips & Co. So wie heute – ein regengrauer Freitag Mitte Mai. Silvia Hartmann, ausgebildete Kneipp- und Kräuterpädagogin schnappt sich eine kleine Gruppe an Kindern und raus geht’s in den Garten. Dort sprießt und gedeiht es nicht nur in den gemeinsam mit Kindern bepflanzten Hochbeeten. Auch die Wiese ist voller köstlicher Schätze. „Das hier, so sagt man, ist drei Mal so lecker wie Salat und gleichzeitig drei Mal so gesund“, erklärt sie den Kindern und zeigt ihnen ein frisches Giersch-Pflänzchen. Der nächste Fund: Spitzwegerich. „Den nennt man auch ‚Herr im Nadelstreif ’“, lacht Silvia. Die sechsjährige Mathilda weiß schon ganz genau, wozu er gut ist: „Als Pflaster, wenn man sich wehgetan hat – oder bei Bienenstichen.“

Natur am Teller

Weiter geht’s mit der Schafgarbe – auch als „Augenbrauen der Venus“ bekannt, erklärt die Elementarpädagogin und hält sich die feingliedrige Pflanze übers Auge. Ein bisschen Rotklee, Zitronenmelisse und ein frisch gepflückter Holunder runden das Sammel-Abenteuer ab und mit einem hübsch gefüllten Körbchen geht’s zurück in den Kindergartenraum. Dort wird bereits fleißig Gemüse und Obst geschnippelt, das die Kinder und ihre Pädagoginnen beim Rankweiler Wochenmarkt ausgesucht haben. Nun wird der farbenfrohe Dip gemeinsam zubereitet – aus selbstgemachtem Kräutersalz, Sauerrahm, griechischem Joghurt und natürlich den gesammelten Kräutern aus dem Garten. Ein frisch gebackenes Brot und ein fruchtiges Holderwasser machen das Menü komplett und schon kann das vitaminreiche Buffet eröffnet werden. 

Tiefes Verständnis für die Natur

Nicht nur an Kochtagen spielt Natur eine große Rolle im Kindergarten Montfort, führt Silvia Hartmann aus: „Sie ist unsere ständige Begleiterin. So gehen wir etwa regelmäßig auf Entdeckungstour, stellen Cremen oder Tees her und kümmern uns um unsere Pflänzchen in den Hochbeeten. Dadurch entwickeln die Kinder ein tiefes Verständnis für die Schätze der Natur – eine wertvolle Erfahrung, die die Kinder hoffentlich ein Leben lang begleiten wird.“

Kräuterkunde schon für die Kleinsten

Auch in anderen elementarpädagogischen Einrichtungen in Rankweil wird das Erleben und Erfahren der Natur groß geschrieben. So zum Beispiel in der Kleinkindbetreuung Ringstraße: Pädagogin Sarah  Simma, die im November den Diplom-Lehrgang zur „FNL Kräuter-Expertin für Kinder und Jugendliche nach Mag.a Iris Lins“ abgeschlossen hat, bringt den Kleinkindern spielerisch die Schätze der Natur näher. „Letztes Jahr hatten wir zum Beispiel ein Löwenzahnprojekt und haben aus den Blüten Knete gemacht und ein Gelee als Brotaufstrich. Wie gut das schmeckt, davon waren auch die Eltern überrascht, denen wir unsere Rezepte auch immer zukommen lassen.“  Mehr über die Kräuterpädagogik in der Kleinkindbetreuung Ringstraße erfahren Sie Kräuterzwergle in Aktion.

Rezepte

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