Geschichte der Sanierung

Geschichte der Sanierung

Mit der feierlichen Eröffnung im Sommer 2019 ging für den Verein und das Sanierungsteam ein rund siebenjähriger Planungs- und Arbeitsprozess zu Ende. Der Weg dorthin war ebenso aufwändig wie lohnenswert.

Am Anfang stand eine umfassende Bestandsaufnahme. Historische Pläne, aktuelle Luftbilder und eine Zustandserhebung der Bauwerke bildeten die Grundlage für die Planung, Behördenverfahren und Budgetierung. Darauf aufbauend wurde ein Maßnahmenplan erstellt, der die geplanten Vorhaben dokumentiert und als Grundlage für naturschutzrechtliche Verfahren dient.

Finanziell unterstützt wurde das Projekt durch den EU-Fonds LEADER. Der Antrag wurde direkt vor Ort gestellt – ein wichtiger Schritt für die Sicherung dieses fast einzigartigen Kulturdenkmals. Ein Gutachten des Bundesdenkmalamts bestätigt die österreichweite Bedeutung der Triftanlage.

Dann ging es endlich los: Die Mitglieder des Vereins begannen mit den ersten Rodungsarbeiten. Alte Fotos zeigten, dass dort, wo heute Bäume standen, einst die Trift verlief. Bagger legten das Gelände frei, erste Konturen wurden sichtbar. Ziel war es, alte Aufschüttungen zu entfernen, die Funktion des Rechens wiederherzustellen und den Rundweg neu zu gestalten.

„Wasser Marsch!“ hieß es wenige Tage vor Ostern: Josef Bechtold setzte probeweise das Wasser in Bewegung – zur großen Freude der anwesenden Vereinsmitglieder und vielen interessierten Zuschauer:innen. Das Projekt stieß von Beginn an auf breite Zustimmung. Der Triftkanal wurde vom alten Geschiebe befreit, die historische Konstruktion der Siebe und Läden wieder sichtbar gemacht. Selbst bei geringer Wassermenge zeigen sich heute wieder Kies- und Sandablagerungen – ein spannender Einblick in die frühere Arbeitswelt.

Der nächste Meilenstein: Das Bundesdenkmalamt erklärte die gesamte Anlage für erhaltenswert – sie gilt nun als das flächenmäßig größte Denkmal Vorarlbergs. Damit konnten die Sanierungsarbeiten am Rechen starten. Die Mitgliederversammlung beschloss eine Holzspende, um den Rechen originalgetreu zu rekonstruieren. Der Wiederaufbau wurde möglich – sichtbar für alle: Es geht weiter!

Auch die Zusammenarbeit mit LEADER trug Früchte: Das Projekt wurde Station einer europäischen Fach-Exkursion. Die Besucher:innen waren beeindruckt – und gaben wertvolle Impulse zurück.

Im Laufe des Projekts folgten weitere Sanierungsschritte: Einbau der Siebe, Herstellung der Prallschutzvorrichtungen, Abdeckung des Bodens und Restaurierung der alten Läden. Immer wieder tauchten dabei faszinierende Funde auf, wie etwa ein uralter Balken unter dem Bohlenboden oder handgeschmiedete Nägel.

Im September 2019 war es schließlich so weit: Die letzten Spielgeräte wurden montiert, die Lehrpfad-Stationen installiert – die Eröffnung stand kurz bevor. Ein Stück Geschichte wurde wieder sichtbar gemacht – und für kommende Generationen bewahrt.